Erasmus-Haus

Het Winterlandschap

Möchten Sie in die Fußstapfen des Humanisten Desiderius Erasmus treten? Dann sollten Sie das Erasmus-Haus in Anderlecht besuchen! Sie finden hier nicht nur eine wunderbare Kunstsammlung, sondern auch einen einladenden Garten.

Oude drukken van Erasmus en van andere humanisten

Erasmus-Haus

Das Erasmus-Haus ist eines der ältesten Stadtmuseen von Belgien. Das Erasmus-Haus bildet mit dem Beginenhof und der Sint-Pieter-en Sint-Guidokerk (Kirche St. Peter und St. Guido) eine historische Einheit. Das Ensemble referiert an die Gemeinde Anderlecht, die ab dem Mittelalter durch den Kult des Heiligen Guido, Schutzpatron der Viehzucht, eine bedeutende Entwicklung durchmachte. Das gotische Haus, in dem sich das Museum befindet, wurde von Mai bis Oktober 1521 von Erasmus bewohnt. Im Museum kann man sich einen Überblick über das geistige Universum seiner Zeit verschaffen. Der hübsch angelegte Garten mit Heilkräutern wurde 1987 von René Pechère entworfen. Er pflanzte dort an die 100 Pflanzen, die im 16. Jahrhundert für ihre Heilkräfte bekannt waren. 2000 schuf der Landschaftsarchitekt Benoit Fondu hinter dem Arzneigarten einen philosophischen Garten.

Drucker und Verleger in Flandern

Das Erasmus-Haus beherbergt eine umfassende Sammlung alter Drucke von Erasmus und anderen Humanisten. Sie konzentriert sich auf die „Editiones principes“, die Erstausgaben von Büchern in verschiedenen Druckereien. Darunter befinden sich auch Bücher des Druckers Dirk Martens aus Antwerpen und Löwen. Martens war einer der ersten, der in den Niederlanden mit individuellen Bleilettern druckte. Er spezialisierte sich auf die Veröffentlichung humanistischer Texte in Latein, Griechisch und Hebräisch. Darunter befanden sich auch etwa 50 Werke von Erasmus sowie die Erstausgabe der „Utopia“ von Thomas More. Die Drucker der damaligen Zeit waren auch Verleger. Sie hatten ihr eigenes Signet, und manchmal auch ein persönliches Motto. Mit diesem Signet kennzeichneten Verleger ihre Werke, ähnlich dem heutigen Firmenlogo.

Studie zweier Fledermäuse – Hans Holbein dem Jüngeren oder Hans Hoffman zugeschrieben

Die Studie einer festgenagelten Breitflügelfledermaus und Zwergfledermaus ist so detailliert, dass die Tiere sehr echt wirken. Es bestehen Zweifel über die Herkunft dieser Studie. Sowohl Hans Holbein der Jüngere als auch Hans Hoffman kommen in Frage. Die Studie stammt aus dem Jahr 1519. Damals brachten Menschen Fledermäuse mit dem Teufel und düsteren Machenschaften in Verbindung. Es gab einen magischen Ritus, bei dem die Fledermäuse an die Türen von Häusern und Scheunen genagelt wurden, um Hexen und böse Geister fernzuhalten. Der Druck aus dem 16. Jahrhundert trägt die Inschrift „Alcithoe“. Das ist der Name einer jungen Frau, die sich in der griechischen Mythologie in eine Fledermaus verwandelt. Die Geschichte stammt aus den „Metamorphosen“ von Ovid. Dieses lateinische Gedicht war im Mittelalter ein wahrer Bestseller.

Studie van twee vleermuizen
De Apostel

Apostelfigur – Jan II. Borman oder sein Sohn Pasquier Borman

Unter Zeitgenossen galt Jan II. Borman als „der beste Holzschnitzer von Brabant“. In seinem Brüsseler Atelier gab er sein Wissen an seine beiden Söhne Jan III. und Pasquier weiter. Das auf Holzschnitzereien, Stein- sowie Bronzeskulpturen spezialisierte Atelier fertigte eine Vielzahl von Holzobjekten an, von kleinen Heiligenstatuen bis hin zu monumentalen Retabeln. Die Apostelfigur aus Eichenholz aus dem frühen 16. Jahrhundert ist polychromiert und zeigt einen in ein Gewand gehüllten Apostel. In seiner linken Hand hält er ein Buch, ein typisches Merkmal der Apostel Johannes und Matthäus.

Atelier van Jheronimus Bosch werd de Aanbidding der Koningen

Die Anbetung der Könige - Atelier von Jheronimus Bosch

Aus dem Atelier von Hieronymus Bosch stammt die Anbetung der Heiligen Drei Könige im Auftrag der Kapitelkirche von Anderlecht. Der mittlere Teil des Triptychons zeigt die drei Weisen. Sie schenken Jesus Myrrhe, Gold und Weihrauch. Die Szene weist Ähnlichkeiten mit dem Triptychon von Hieronymus Bosch im Museo del Prado in Madrid auf. Hier sehen wir zwei Hirten liegend auf dem Dach des Stalls, während der dritte durch ein Loch in der Wand hineinspäht. Links holt Joseph von Nazareth Wasser, um das Kind zu baden. Aus einer Ruine tritt ein Mann mit einem Hund, was möglicherweise eine Anspielung auf den Untergang der heidnischen Religionen ist. Im Vordergrund auf der rechten Tafel legen Diener der Heiligen Drei Könige Reiseattribute und Geschenke ab. Auf der Rückseite des Triptychons sind links der Heilige Petrus und rechts die Heilige Maria Magdalena zu erkennen.

Winterlandschaft

Die „Winterlandschaft“ ist Teil der Wandmalereien, die 1931 unter dem Putz im großen Saal entdeckt wurden. Das Werk gehörte zu einem Fries im oberen Wandbereich. Die Wandmalereien wurden von den Wänden gelöst und eingerahmt. Sie wurden a secco (trocken) aufgetragen und stammen aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Die Blau- und Grautöne betonen die eisig-kalte Winterlandschaft. Kahle Bäume mit schneebedeckten Ästen auf beiden Seiten lenken den Blick auf eine Ruine. Zwei Jäger im Vordergrund bahnen sich einen Weg durch die Landschaft, als stille Zeugen des Winters.

Het Winterlandschap

Praktische Informationen

Adresse

Formanoirstraat 31
1070 Brussel
Belgien
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Öffnungszeiten

  • Di-So von 10 bis 18 Uhr.

  • An Feiertagen von 10 bis 18 Uhr.

Barrierefreiheit

  • Das Erdgeschoss des Erasmus-Hauses und die Gartenanlagen sind für Menschen mit Behinderungen leicht zugänglich.

  • Besucher:innen mit eingeschränkter Mobilität können sich mit dem Museum vorab in Verbindung setzen, damit bei ihrem Besuch Rampen eingesetzt werden können.

 

Gut zu wissen

  • Eintritt: 5,- € Standardtarif

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