Meister an der Leie

Sint-Martens-Latem © Toerisme Leiestreek vzw (2)
Anfang des 20. Jahrhunderts haben die Künstler das hektische Stadtleben satt. Ihre Suche nach einer Alternative führt sie an den Ufern der Leie entlang, wo sie Symbolismus, Impressionismus und Expressionismus zur Blüte bringen.

Hundert Jahre später sind die Dörfer entlang des Goldenen Flusses noch immer grüne Oasen der Ruhe. So kannst du die Künstlerhäuser, Ateliers und Museen auch auf die angenehmste Art besuchen: bei einer Wanderung, Fahrradtour oder Bootsfahrt.

Entdecke diese flämischen Meister an ihrem ursprünglichen Ort

Atelier Martin Wallaert

Das Haus dieses Malers – der letzte noch lebende Vertreter der Latemse School – ist eine Schatzkammer voller Werke ikonischer Künstler. Dieser Besuch ist daher ein idealer Einstieg in diese faszinierende Kunstrichtung. 

Tipp

Hast du Lust auf ein kulinarisches Erlebnis in derselben Atmosphäre? Im Restaurant De Karper hängen Werke von Martin Wallaert an der Wand. 

Museum Gevaert Minne

Hier blickst du – buchstäblich – auf einen Höhepunkt der klassischen Latem-Ära: Der Papeter von Gustave van de Woestyne.

Tipp

Versessen auf das Fahrrad? Dieses Museum ist eine Etappe der Fahrradroute der Leie-Region, die sich durch die gesamte Leie-Region schlängelt. Du kommst auch am Museum Dhondt-Dhaenens, am Museum Gust De Smet und an der St.-Martinskirche (Sint-Martinuskerk) in Sint-Martens-Latem vorbei. Dort kannst du unter anderem neben Werken von Van de Woestyne eine Holzkohlezeichnung von Albert Servaes bewundern.

Apropos Albert Servaes: Das alte Wohnhaus-Atelier des Künstlers ist heute ein Hotel. Darum wird Torenhof Deurle – wo einige seiner Werke hängen – zum idealen Schlafplatz auf deiner Fahrradroute. 

Museum Gevaert-Minne Sint-Martens-Latem

Museum Gust De Smet

Du besuchst dieses besondere Museum, als ob der Künstler selbst noch dort wohnen würde. Gehe durch das Wohnzimmer, besichtige das Schlafzimmer, spaziere in das Atelier und bewundere sein Glanzstück: Dorpszonnetje.

Tipp

Wanderbegeistert? Der Gust De Smet Wanderweg führt – wie sollte es auch anders sein – an diesem Museum entlang.

Wirst du nach deiner Wanderung hungrig? Restaurant Nenuphar in Afsnee serviert Aal grün mit Wandgemälden von De Smet im Hintergrund. Im Vordergrund: ein inspirierender Blick auf die Leie.

Apropos Goldener Fluss: Die malerischen Ufer der Leie bildeten die Lieblingskulisse der Künstler. Mit Gandante machst du eine Bootsfahrt an den schönsten Orten entlang. 

Museum Gust De Smet Sint-Martens-Latem exterieur

Noch mehr Inspirationen für ein spannendes Programm

Die einzigartige Bildsprache von Roger Raveel

Roger Raveel ist einer der wichtigsten belgischen Künstler der Nachkriegszeit. Eine umfangreiche Sammlung von Gemälden, Zeichnungen und Objekten aus seiner Hand kannst du im Roger Raveel Museum bewundern. Es lohnt sich auch das Gebäude selbst – entworfen vom Architekten Stéphane Beel – zu besuchen.

Roger Raveel Museum Machelen-aan-de-Leie © Toerisme Leiestreek vzw

Die größe Sammlung von Malern aus der Leie-Region: Mudel

Das Museum von Deinze und der Leie-Region besitzt eine beeindruckende Sammlung, die sich von Permeke über Minne und Van de Woestyne bis Raveel erstreckt.

Vom 28. September 2024 bis zum 26. Januar 2025 stellt Mudel einen absoluten Spitzenreiter ins Rampenlicht: „Sonnenmaler“ Emile Claus, Vertreter des Luminismus. Diese Ausstellung zeigt mehr als 100 Werke des Künstlers – der vor 100 Jahren starb – unter anderem mit Meisterstücken aus dem MSK sowie aus öffentlichen und privaten Sammlungen.

Gern noch mehr Claus? Mudel organisiert ein Jahr lang Initiativen rund um den wichtigsten Impressionisten unseres Landes.

Tipp

Apropos Sonne: Spielt die mit? Dann folgst du der Fahrradroute Emile Claus. Die Tour führt dich – neben Mudel – auch an der Villa Sonnenschein in Astene vorbei. Dieses Wohnhaus, in dem der Künstler lebte und arbeitete, ist nur zugänglich, wenn Ausstellungen stattfinden.

Lieber eine kürzere Strecke? Die Fahrradroute Kunst in der Leie-Region führt dich zum Raveel Museum in Machelen, zum Mudel in Deinze und zum Museum Dhondt-Dhaenens in Deurle. Diese Anlaufpunkte organisieren gemeinsam die Biennale der Malerei vom 30. Juni bis 6. Oktober 2024. 

Bietenoogst - www.artinflanders.be (c)Rik Klein Gotink

Bildhauerarbeit im Atelier José Vermeersch 

José Vermeersch bringt in seiner Arbeit Extreme zusammen. So wird die Pop-Art von Duane Hanson, George Segal und Edward Kienholz den Terrakotta-Kriegern aus den Gräbern der Qin-Dynastie gegenübergestellt. Seine fast mannshohen Skulpturen, Schicht für Schicht mit dünnen Lappen Ton konstruiert, zeugen von beeindruckender Kunstfertigkeit.

Atelier José Vermeersch © Familie José Vermeersch

Flämische Meister an (un-)bekannten Orten auf einen Blick