Stadtmuseum De Hofstadt

Stadsmuseum De Hofstadt
Entdecken Sie Diest und lassen Sie sich von außergewöhnlichen Meisterwerken verzaubern, die von Frauen geschaffen wurden oder wobei Frauen die Inspirationsquelle darstellten. Startpunkt ist der Beginenhof, die ehemalige „Stadt der Frauen“ in der Stadt. Dann geht es weiter zur Sint-Sulpitiuskerk auf dem Grote Markt, auf der Suche nach der Madonna von Diest, und schließlich zum Stadtmuseum De Hofstadt, das mit Meisterwerken weiblicher Künstler aufwartet.

Stadtmuseum De Hofstadt

Im Stadtmuseum betreten Sie den einzigen noch erhaltenen Saal des mittelalterlichen Rathauses. Der gotische Saal ist heute halb unterirdisch, diente aber früher sicher nicht als Keller. Mit dem Ausheben der Fundamente für den Turm der Sint-Sulpitiuskerk im frühen 16. Jahrhundert wurde der Grote Markt mit dem überschüssigen Erdreich erhöht. Das führte dazu, dass der gotische Saal, der möglicherweise früher als Eingangshalle des Rathauses diente, nun teilweise unter der Erde lag. Dies war gleichzeitig seine Rettung, denn bei der Renovierung des Rathauses in den Jahren 1726-1735 wurde das mittelalterliche Gebäude weitgehend abgerissen und durch ein modernes, klassizistisches Gebäude ersetzt. Die halb unterirdischen Räume blieben als Fundament und Keller erhalten. So auch der romanische Saal des Museums, der heutige Oranje-Nassauzaal. Der Saal gehörte zu „De Hofstadt“, einem Gebäude im Besitz des Herren von Diest. Es wurde 1395 an die Stadt verkauft, um das Rathaus zu erweitern.

 

Stadsmuseum De Hofstadt

Die Anbetung der Weisen - Theodoor van Loon

Das Pendant von Die Anbetung der Weisen ist das Werk Die Anbetung der Könige. Es zeigt ein beliebtes Thema der Gegenreformation. Es ist der Moment, in dem man in Jesus zum ersten Mal die Inkarnation Gottes auf Erden erkennt. Der auf den Ähren in der Krippe liegende kleine Jesus verweist auf den Altar mit der Hostie. Das wiederum referiert an das Johannes-Evangelium 6:51: „Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist." Die verschiedenen Gaben der Könige – Gold, Weihrauch und Myrrhe – verweisen auf ihre unterschiedliche Herkunft und die Vielfalt der gläubigen Völker. Bei der Bildkomposition ließ sich Van Loon von seinem Zeitgenossen Rubens inspirieren. Auffallend ist die Art der Darstellung der Weisen bzw. der Heiligen Drei Könige.

Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist.

Der Auftrag im Tempel - Theodoor van Loon (1581-1649)

Im Gemäldesaal des Stadtmuseums De Hofstadt befinden sich zwei Gemälde von Theodoor Van Loon, die aus der Sint-Catharinakerk im Beginenhof stammen. De opdracht in de Tempel (Der Auftrag im Tempel) malte Van Loon auch für den Zyklus mit Episoden aus dem Leben Mariens für die Basilika Scherpenheuvel, allerdings in einer vertikalen Variante. Scherpenheuvel wurde vom damaligen Erzherzog Albrecht und seiner Frau Isabella als Hochburg der Gegenreformation auf- und ausgebaut. Maria war das Symbol der kämpfenden Kirche. Ihre jungfräuliche Reinheit symbolisierte die Reinheit der katholischen Lehre im Kampf gegen die Häresie.

 

Stadsmuseum De Hofstadt
Stadsmuseum De Hofstadt

Doppelporträt mit Anna von Lothringen - Jan Van Scorel zugeschrieben

Anna von Lothringen war die Ehefrau von René de Châlon, Prinz von Oranien. Sie heirateten 1540. Zu diesem Anlass schenkte der Stadtrat von Diest Anna ein kostbares Juwel. Leider war die Ehe nur von kurzer Dauer. 1544 starb René de Châlon in der kleinen Stadt Saint-Dizier an der Marne in einer Schlacht gegen den französischen König Franz I. Da es keine Nachkommen gab, wurde Wilhelm von Oranien in seinem Testament als Erbe eingesetzt. Anna von Lothringen erhielt den Nießbrauch an einigen Gütern, darunter Diest. Sie hielt sich häufig im Hof van Nassau auf – der Residenz der Prinzen von Oranien – oder im Drossaard-Haus am Sint-Jansveld. Außerdem nahm sie häufig am jährlich stattfindenden Schöffenmahl teil und übernahm verschiedene Aufgaben in der Stadtverwaltung. Die Stadt betrachtete sie als Schutzpatronin, da sie Zugang zum Hof in Brüssel hatte, dem damaligen Regierungszentrum der Niederlande.

Davon zeugt auch das Bild von Anna von Lothringen auf dem Stadtsiegel, das sie als Wächterin der Stadt zeigt. Anna von Lothringen starb am 15. Mai 1568 in Diest und wurde im Kloster der Minderbrüder beigesetzt. Während des Achtzigjährigen Krieges wurde das Grab jedoch geschändet, wonach eine Umbettung in den Chor der Sint-Sulpitiuskerk erfolgte. Wo genau sich das Grab befindet, ist bis heute nicht bekannt.

Stadsmuseum De Hofstadt

Verschlossene Gärten - Nonnen von Sint-Annendael

Die „Besloten Hofkes“ (verschlossene Gärten, nach dem biblischen Hochlied 4:12) im Stadtmuseum De Hofstadt kaufte die Stadt Diest 1967 den Diester Nonnen des Sint-Annendael-Klosters ab. Die Ikonographie lässt vermuten, dass sie von den Nonnen selbst in diesem Kloster angefertigt wurden. Da sich die Retabeln zum Zeitpunkt des Kaufs in einem sehr schlechten Zustand befanden, ließ sie die Stadt restaurieren und stellte sie danach im Rahmen einer Maria-Ausstellung in der Sint-Sulpitiuskerk aus.

Für die Nonnen waren die „Besloten Hofkes“ ein Ausdruck ihrer Frömmigkeit und Hingabe und gewähren einen Einblick in ihre religiöse Welt. Möglicherweise waren die Retabeln für die persönlichen Zellen bestimmt, wo sie zum Schutz vor Unheil verehrt wurden.


 

Praktische Informationen

Adresse

Grote Markt 1
3290 Diest
Belgien
Wegbeschreibung anzeigen

Öffnungszeiten

  • Di, Do und Fr, von 11 bis 17 Uhr.

  • Sa-So, von 13 bis 18 Uhr.

Barrierefreiheit

  • Dieser Standort ist aufgrund der Lage in einem historischen Gebäude nicht für Rollstühle und Kinderwagen geeignet.

Gut zu wissen

  • Eintritt: gratis

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