Teseum

Reeks van Reliekbeelden

 

Die Goldschmiedekunst aus den Niederlanden war auf allerhöchstem Niveau. Das wird in der spektakulären Schatzkammer des Teseum in Tongeren sehr deutlich. Dort finden Sie zahlreiche Meisterwerke! Einschließlich des Ensembles von vierzehn Reliquienstatuen.

Reeks van Reliekbeelden

Das Teseum

Das Teseum ist ein lebendiger Ort, an dem Sie die erste Stadt Belgiens anhand archäologischer Funde, eines historischen Denkmals und einer umfassenden Sammlung religiöser Kunst entdecken können. Die 2000-jährige Geschichte reicht von der Römerzeit bis heute. Die Schatzkammer der Onze-Lieve-Vrouwebasiliek (Liebfrauenbasilika) beherbergt einen der größten und reichsten Kunstschätze in den Niederlanden und Belgien. Darunter befinden sich wertvolle liturgische Gegenstände, Reliquienschreine, Textilien und Manuskripte. Unter dem Vrijthof und in der Basilika wurde eine archäologische Fundstelle freigelegt, die sich drei Meter unter der Erde befindet. Der Glockenturm überragt seit Jahrhunderten die Hespengauer Landschaft und ist seit 1999 UNESCO-Weltkulturerbe.

Reliquienfiguren

Die aus 14 Figuren bestehende Reliquiensammlung gehört zu den flämischen Meisterstücken. Obwohl sie aus verschiedenen Epochen stammen, bilden die Figuren aus dem gesamten 15. und frühen 16. Jahrhundert ein kohärentes Ensemble. Ihr Stil reicht von der Zeit vor den Brüdern Van Eyck bis zur Renaissance. Jede Figur enthält eine Reliquie oder die sterblichen Überreste eines bzw. einer Heiligen. Bei einigen wurde die Reliquie in die Figur oder in den Sockel eingearbeitet, bei anderen wiederum befindet sie sich in einem Behälter auf oder neben der Figur. Sechs Reliquienfiguren sind zusammen mit anderen Reliquienschreinen auf einem so genannten „Toningsformulier“ aus dem Jahr 1516 abgebildet. Pilger konnten ein solches Formular als Souvenir und Nachweis dafür erwerben, welche Reliquien sie mit eigenen Augen gesehen haben. Die Reliquienfiguren werden bei den alle sieben Jahre stattfindenden Krönungsfesten im Rahmen einer Prozession auch heute noch mitgeführt.

Tongeren Godfried Hufkens Koorkapgesp

Chormantelschließe - Godfried Hufkens (ca. 1450)

Den Mittelpunkt bildet Maria mit dem Jesuskind unter einem Baldachin. Rechts kniet der Stifter Joannes Cleinjans als Kanoniker gekleidet vor Maria und Jesus. Links zeigt ein Engel mit dem Wappen des Stifters und einem Adler. Über dem Stifter steht die Inschrift „Miderere Mei“. Auf dem breiten Rand steht „Ave gratia plena“. Auf dem Sockel ist der Name „Joannes Cleinjans canonicus“ eingraviert. Insgesamt stellt das Teseum eine Serie von elf Chorhemdenklammern aus.

Tongeren Anoniem Processiekruis

Prozessionskreuz - Anonym

Dieses über 600 Jahre alte Prozessionskreuz aus Silber wird noch immer bei den Prozessionen in Tongeren mitgeführt. Mit dem nach rechts hängenden Kopf erregt Jesus´ Haltung Mitleid. Der ganze Körper sowie Lendentuch sind überaus plastisch ausgearbeitet. An den vier Kreuzenden befinden sich die Symbole der vier Evangelisten: oben der Adler des Johannes, links der Löwe des Markus, rechts der Ochse des Lukas, und der Engel unten steht für Matthäus. In den sechs Nischen unter dem Kreuz befindet sich jeweils eine Heiligenfigur. Einer von ihnen ist Bischof Maternus aus Tongeren. Er befindet sich links von der zentralen Figur. Maternus soll auch Bischof in Trier und Köln gewesen sein – daher auch die drei Kirchen, die er in der Hand hält.

Tongeren Hendrik van Tongeren Reliekbuste van de Heilige Pinosa
Tongeren Anoniem Reliekbuste van de Heilige Olivia

Reliquienbüste der Heiligen Pinnosa - Hendrik van Tongeren (ca.1400)

Die Heilige Pinnosa wird als junge Frau mit hochgestecktem Haar und einer mit einem Kreuz und Kristallen verzierten Krone dargestellt. Sie trägt ein hochgeschlossenes, goldfarbenes Gewand mit Verzierungen an den Rändern und einem Kristall in der Mitte. Die Büste steht auf einem sechseckigen Sockel mit der Inschrift „Caput S. Pynosa“. Pinnosa gehörte zu den 11.000 Jungfrauen, die zusammen mit der Heiligen Ursula im Jahr 383 ermordet wurden.

Reliquienbüste der Heiligen Olivia - Anonym

Die Heilige Olivia wird als junge Frau mit schulterlangem, lockigem Haar dargestellt. Sie trägt ein goldfarbenes Gewand mit rundem Halsausschnitt, verziertem Kragen sowie einem Kristall auf der Brust. Die Büste steht auf einem sechseckigen Sockel mit der Inschrift „Caput S. Olivia“. In der Büste befindet sich ihr Schädel. Olivia gehörte zu den 11.000 Jungfrauen, die zusammen mit der Heiligen Ursula im Jahr 383 ermordet wurden.

Tongeren Anoniem Reliektriptiek met de sluier van Onze-Lieve-Vrouw

Reliquientriptychon mit dem Schleier der Muttergottes - Anonym

Für die „Marienstadt“ Tongeren ist dieses Triptychon etwas ganz Besonderes. Die Reliquie, die es enthält, wird seit Jahrhunderten verehrt und in Prozessionen mitgeführt. Diese Reliquie ist ein rechteckiges Fragment von Marias Schleier. Auf dem Triptychon wird dieser von zwei Engeln als weiße Fläche dargestellt. Es wirkt dadurch wie ein abstraktes Gemälde. Doch das eigentliche Schleierstück ist in eine größere Komposition eingearbeitet, eine Art Collage. Diese Collage wurde auf die mittlere Tafel des Triptychons genagelt, die übrigens meistens verschlossen war. Das Triptychon ist auch für die Kunstgeschichte von Bedeutung. Das Gemälde auf der Innenseite der beiden Tafeln stammt aus der Zeit um 1400, also aus der Zeit vor den Brüdern Jan und Hubert van Eyck. Nur sehr wenig Kunst aus dieser Zeit ist erhalten geblieben. Dieses Gemälde stammt aus der Maasregion, der Heimat der Brüder Van Eyck. Es zeigt die Verkündigung, den Moment, in dem der Erzengel Gabriel Maria mitteilt, dass sie die Mutter des Sohnes Gottes werden wird. Auf der Banderole steht auf Lateinisch: „Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir.“ Das ist der Beginn des Gebets Ave Maria. Über der betenden Maria sendet Gott, der Vater, den Heiligen Geist in der Gestalt einer Taube zu Maria.

Praktische Informationen

Adresse

Museumkwartier 2
3700 Tongeren
Belgien
Wegbeschreibung anzeigen

Öffnungszeiten

  • Di-So, von 10 bis 17 Uhr.

Barrierefreiheit

  • Die Schatzkammer und der Kreuzgang sind für Menschen mit Behinderungen leicht zugänglich.

  • Der archäologische Fundort ist für Menschen mit Behinderungen schwer zugänglich.

Gut zu wissen

  • Eintritt: 6 ,- € Standardtarif

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